KROKOKO

Monolog in Traumsprache









  

Der Monolog des Ungeheuers, unaufhörlich, besteht aus dem Knacken der Bäume, zitternden Wassern, dem Knarren der Erde, dem Zerbrechen von Herzen.

Genährt von Jahrzehnten in der Sonne, bewegt sich das Ungeheuer langsam und wird niemals müde noch matt. Seine Zähne sprechen, seine Klauen schwingen, die Schuppen sind die Komposition; klar hörbar in jeder Bewegung, doch für den wortreichen Verstand unbegreiflich.

Der Monolog des Ungeheuers wird nicht in unserer Sprache gehalten. Dennoch kennt es diese sehr wohl. Betrittst du sein Reich, mag sein Blick eine Weile auf dir ruhen, doch sein Wesen wird es nicht preisgeben – seine Gefahr bleibt dein Zweifel.

Du bist aus Gutem und Bösem gemacht. Das Ungeheuer besteht aus Klang.

Sein Monolog, unaufhörlich: Die schleichenden Schritte, das Gleiten und Atmen des Saxophons. Die Akkordschwingungen, zitternden und tropfenden Klaviernoten. Das Auf und Ab und Auf wieder des boom-ba-boom-ba-Basses. Das Schlagen und Knallen, Zischen und Fizzeln der Schlagzeuge – und ihr Verstummen. Die berstende Stille der Pause. Der Nachhall.

Jede Bewegung des Körpers des Ungeheuers ist klar hörbar. Sein Monolog wird in Träumen gehalten.







Credits:

Sebastian Faust- keys & comp

Joos Vandeuren - tenor

Jon Sensmeier - alto

Dirk Bosman - trombone


Teajung Kim - guitar

Federico Corsini - bass

Gionata Giardina - drums

Production

Sebastian Faust


Recoding & Mixing

Louis van Eeten


Recorded at

Studio Conservatorium Maastricht